Der Fall

24 Apr 2022

[ Schreibtraining  ]

Gestern hatte ich mörderischen Hunger, aber keinen Cent in im Portemonnaie. Also gehe ich raus, weil mir die Decke auf den Kopf fällt. Ich hatte darauf gehofft, dass mir das Betrachten von Menschen auf den Straßen und ihre alltäglichen Tätigkeiten, ihre Eile mich von meinem Bedürfnis nach Essen ablenken würde, aber dem war nicht so. Mein Bauch knurrt, mein Hunger verstärkt sich bei jedem Schritt – ich weiß nicht, welche Strecke ich schon zurückgelegt habe. Mir fällt es schwer, mich bedürftig zu sehen. Ich denke, jederzeit kann ich in Ohnmacht fallen.

Gerade befinde ich mich auf einer relativ dunklen Allee, die mir unbekannt ist. Von dort sehe ich plötzlich einen Mann, der sich nach dem Ausparken seines Autos durch den Tunnel bewegt, um auf die andere Seite zu gelangen. Ich habe eine Idee. Hals über Köpf laufe ich dorthin, um ihm zu folgen. Als ich fast in seiner Nähe bin, hole ich mein Messer heraus und bedrohe ihn damit und halte seine Hände fest. Er ist total entsetzt von mir, und es kommt keine Wort aus seinem Mund.

Ich fordere ihn dazu auf, mir 4 Euro zu geben. Ganz erschrocken und unverzüglich öffnet er seinen Geldbeutel, aber überraschenderweise gibt es da nur Kreditkarten. Er gerät in großer Panik und bemüht sich darum, Geld zu finden. Zum Glück findet er einen Schein in seiner Brieftasche. Der Schein hat einen Wer von 10 Dollar. Ich betone, dass ich nur 4 Dollar brauche. Nicht mehr. Angesichts meiner Forderung schlägt er vor, dass er das Geld in einer Pizzeria nebenan wechseln könne. Die Idee kommt mir gut vor, da die Pizzeria nur 50 Meter entfernt ist, und so ich kann diesen Mann im Auge behalten. Wie geplant, geschieht alles problemlos. Sofort nach dem Erhalt der 4 Dollar mache ich mich aus dem Staub. Mich überkommt Panik – ich möchte sofort entkommen.

Aber dieser Ort ist mir völlig/vollkommen unbekannt, ich weiß nicht, wie ich wieder nach Hause kommen soll. Aber ich laufe schnell und bin außer Atmen. Vielleicht nach einigen Minuten höre ich ein Martinshorn, das mich noch aufgeregter macht. Bei Rot laufe ich über die Straße, remple viel Fürgänger Fußgänger/Passanten, werde von den bellenden Hunden gejagt/verfolgt, doch ich laufe weiter.

Plötzlich stürmen zwei Polizei von zwei Seiten auf mich zu. Und ich stürze - wie fallendes Herbstlaub auf die Erde/zu Boden, in all meiner Bescheidenheit und ohne mein Grundbedürfnis gestillt zu haben. Ja, ich kapituliere.